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Smaragde waschen und schürfen im Habachtal
Pfand übern Tellerrand

IM TAL DER SMARAGDE: ABENTEUER HABACHTAL

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Um zum Edelstein- oder Schatzsucher zu werden, muss man nicht weit reisen. Wertvolle Smaragde kann man auch in Österreich finden! Und zwar im Tal der Smaragde, wie das Habachtal in Bramberg, Oberpinzgau, auch genannt wird.

Smaragde aus dem Habachtal faszinieren Menschen schon seit langer Zeit. Der Legende nach soll schon Kaiser Nero einen zum Monokel geschliffenen Habachtaler Smaragd besessen haben. Heute kann man die grünen Farbsteine zum Beispiel als Teil der Kaiserlichen Kroninsignien in Wien oder der Salzburger Dommonstranz bewundern. Auch Queen Elizabeth II soll im Besitz eines 42 ct Smaragds aus dem Habachtal sein.
 


Das Habachtal ist die einzig relevante Smaragd-Fundstelle in Europa. Schon im 17. Jahrhundert berichtete der dänische Gelehrte Niels Stensen Prinzessin Anna di Medici von den grünen Steinen aus dem Habachtal. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts installierte man schließlich Stollen zur kommerziellen Förderung der Smaragde.

Der Fund eines besonders großen Smaragds von 180 ct, dem Stern vom Habachtal, löste in den 1950er Jahren geradezu einen Smaragdrausch aus, der beinah an den Goldrausch des Wilden Westens erinnert haben soll. Heute werden im Habachtal nur mehr im kleinen touristischen Rahmen Smaragde gefördert.

Die Farbe der Steine aus dem Habachtal gilt als besonders schön und intensiv.

Doch natürlich ist ein Fund von guter Qualität selten. Ein großer Teil der Faszination liegt im Erlebnis des Suchens und Findens. Edelsteinsucher finden heute am Smaragdweg im Nationalpark Hohe Tauern beim Wandern viele Informationen über den grünen Farbstein und können schließlich bei der Mure nahe dem Gasthaus Alpenrose selbst zum Smaragdschürfer werden. Vor Ort lässt sich das notwendige Equipment zum Schürfen ausleihen und schon kann das Abenteuer beginnen!
 


Beim Waschen findet man gelegentlich auch Pyrite, Aktinolith, Magnetit Oktaeder und Turmalin sowie andere Mineralien. Wer ganz viel Glück hat, kann sogar einen Aquamarin finden. Und wer weiß - vielleicht findest du mit viel Geduld und Glück ja einen kleinen Schatz?

Das sagt unser Edelstein-Experte über Smaragde aus dem Habachtal:

Dorian Eckmann, Leiter des Dorotheum-Juwelenlabors:

"Das Smaragd-Vorkommen im Habachtal ist seit der Kelten- und Römerzeit bekannt. Muttergesteine sind zumeist Biotit-Phlogopit-Schiefer, aber auch Aktinolith- und Talkschiefer. Die häufigsten Einschlüsse sind Aktinolith, Biotit, Heilungsrisse und Zweiphaseneinschlüsse. Im Dorotheum wurden mir schon mehrmals Smaragde vom Habachtal angeboten, diese hatten aber keine Schmuckqualität, waren jedoch für Edelsteinsammler interessant."

Drei Smaragde auf Muttergestein, gesammelt im Habachtal Smaragd aus dem Habachtal, gesammelt 1941: drei Smaragde auf Muttergestein. Größe ca. 6 x 7 x 4 cm © Dorotheum
Smaragd - Ausstellung im Museum Bramberg im Habachtal Nationalparkausstellung Smaragde und Kristalle im © Museum Bramberg
HABACHTALER CR/pII Smaragd Brillant Ring 0,40 ct Weißgold 585, 5,2 g © Dorotheum

SMARAGD IM ÜBERBLICK

Smaragd ist eine grüne bis bläulichgrüne (smaragdgrüne) Varietät der Gruppe der Berylle (ein weiterer Vertreter ist zum Beispiel der Aquamarin, Farbe: Blau) 
Die Farbe der Smaragde variiert von Dunkelgrün bis Hellgrün.
Zudem weisen die grünen Farbsteine einen Pleochroismus auf. Je nach Lichteinfall erscheinen sie blaugrün bis gelbgrün oder grünblau.
Einschlüsse im Smaragd werden „Jardin“, frz. "Garten" genannt.
Der älteste Smaragd ist 2.97 Billionen Jahre alt, er stammt aus Südafrika. Die Fundstelle im Habachtal gehört übrigens zu den ältesten bekannten Smaragdlagerstätten. 
Schon Cleopatra war eine große Verehrerin des grünen Edelsteins, ebenso die Römer. Auch Hildegard von Bingen schrieb dem Smaragd außergewöhnliche Kräfte zu.
Bekanntester Fundort ist Kolumbien, aber man findet Smaragde u. a. auch in Australien, Brasilien, Indien, Mosambik, Österreich, Pakistan, Russland, Sambia, Südafrika und Tansania.

• Formel: Be3Al2(Si6O18)
• Kristallsystem: hexagonal
• Mohshärte: 7,5-8
• Dichte: 2,68 – 2,87 g/cm3
• Brechungsindex: doppelbrechend n = 1.564-1.602
• max. Doppelbrechung: -0,004 bis -0,010
• Dispersion: 0,009-0,013
• Pleochroismus: deutlich, grün, blaugrün/gelblich grün
• Luminiszenz: keine
• Glanz: gläsern
• Spaltbarkeit: unvollständig
• Bruch: muschelig bis uneben
• Farbe: grün, gelblich grün, (sehr leicht) bläulich grün

Tipp:

Unsere Expertinnen und Experten im DOROTHEUM Juwelenlabor begutachten gerne deine geschliffenen Farbsteine!

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