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Rolex Polar
Experten-Wissen

ROLEX - ABENTEU(R)ER IN EIS UND SCHNEE

von Gastautor Hagop Asvazadurian

Außergewöhnliche „Gipfeltreffen“ von Pionieren und Extremsportlern: Unsere Blogreihe über die Entstehung kultiger Spitznamen für Rolex-Uhren-Modelle erforscht diesmal die Explorer II "Polar".

„248“. Die Anzahl der Menschenleben, welche der Berg aller Berge, der Mount Everest, bis zum Jahr 2013 forderte. Ebenfalls ist 248 exakt die Zahl an fehlenden Höhenmetern, die Rolex 1953 dazu verhalf, mit Recht behaupten zu können, dass die erste Uhr am höchsten Punkt der Erde eine der ihren war. Denn ein Jahr zuvor musste eine Gruppe Schweizer und der Sherpa Tenzing Norgay bei 8600 Metern die Expedition auf der nepalesischen Südroute abbrechen, da ein rascher und lang anhaltender Wetterumschwung ein Weiterkommen unmöglich machte.

So gelten der neuseeländische Imker und Bergsteiger Edmund Hillary und der routinierte Sherpa Tenzing Norgay als die ersten Bezwinger des 8848 Meter hohen Giganten. Am 29. Mai 1953 standen beide am Gipfel, kurz nachdem es ihnen gelungen war, die letzte gefährliche Steilstufe im Grat zu überwinden, welche nach dem in Auckland geborenen Neuseeländer benannt wurde – die „Hillary Step“.

Wenige Tage nach der Erstbesteigung wurde Sir Edmund Hillary von Königin Elisabeth II in den Ritterstand des Vereinigten Königreiches erhoben.

Zu Journalisten der British Broadcasting Corporation sagte Hillary, dass er gleichzeitig mit Norgay um 11:30 Uhr am Gipfel stand. So präzise bestimmen konnte er es dank seiner Rolex Oyster Perpetual.

Was vielleicht nach einem Zufall klingen könnte, war in Wirklichkeit eine ausgeklügelte Marketingstrategie der Genfer Uhrenmarke.

Hans Wilsdorf ließ es sich seit seiner Gründung der Marke Rolex nicht nehmen, viele Extremsportler oder Menschen, die Außergewöhnliches wagten, mit seinen Uhren auszustatten. So zum Beispiel beim ersten Flug über den Mount Everest 1933. Am Handgelenk des Piloten? Eine Rolex Oyster!

Zusätzlich konnten die Uhrmacher nach den echten Belastungsproben in der freien Natur die Ganggenauigkeit und eventuelle Schäden des Uhrwerks im Labor analysieren und dann verbessern. So konnte man immer eine Spitzenqualität der Uhren am Markt garantieren. Die Referenz 6098 hielt bereits laut Rolex bis zu minus 40 Grad Celsius und einen Sauerstoffgehalt von minus 70 Prozent aus.

Um den „Winterproof“ Werbewert rapide zu nützen, lancierte Rolex noch im selben Jahr der Erklimmung des höchsten Berges die Referenz 6298 auf dem Markt.

Doch unter Liebhabern und Sammlern wird erst ab der Referenz 6350 mit den typischen, leicht ablesbaren großen Zahlen 3-6-9 und dem honigwabenstrukturierten Zifferblatt als Explorer bezeichnet. Die meisten Modelle dieser Referenz hatten auch bereits die Mercedes-Stern-Zeiger.

1971 zeigte Rolex der Öffentlichkeit die Explorer II Referenz 1665 mit einem größeren Durchmesser von 39 mm. Mit einem orangenem (später rot, dann wieder orange) 24-Stunden-Zeiger und einer nicht drehbaren 24-Stunden-Lünette wurde das Modell nun auch mit Hilfe von Höhlenforschern beworben. Eben und auch für viele Abenteurer erdacht, erhoffte sich Rolex mit diesem Modell einen hohen Absatz. Durch seinen pfeilförmigen 24-Stunden-Zeiger wird es unter Sammlern oft Freccione gerufen. „Freccia“ bedeutet Pfeil auf Italienisch.

Bis 1985 hatten alle Explorer-Modelle stets ein schwarzes Zifferblatt.

Das Novum der Rolex Polar

Als Rolex die Referenz 16550 auf den Markt brachte, konnte man sich erstmals ein schwarzes oder weißes Zifferblatt aussuchen. Eine Besonderheit mit 40 mm Durchmesser und dem Kaliber 3085, welches erlaubt, den mittlerweile etwas dünneren und längeren 24-Stunden-Zeiger frei zu bewegen, um eine zweite Zeitzone anzuzeigen. Eine viel größere Konsumentengruppe wurde somit angesprochen und der Erfolg der Explorer II nahm seinen Lauf. Seit jeher wird die Explorer II mit der Neuheit des weißen Zifferblattes Explorer Polar genannt.

Wenn man die Geschichten der Abenteurer und Extremsportler kennt und das überaus schneeweiße Zifferblatt der Explorer Polar sieht, liegt der Kosename quasi auf der Zunge. Bei der Präsentation des aktuellen Modells 216570 mit 42 mm Durchmesser nützte Rolex 2011 den „Polar-Hype“ und präsentierte die Uhren mit Fotos der Erstbesteigung des Mount Everest und Fotos aus eisigen Höhlen.

Alle Konzessionäre mussten ihre Rolex Schaufenster umdekorieren und die von Rolex gefertigten Displays (Schnee und Eisplatten auf blauem Hintergrund) verwenden. Der Spitzname Polar durchdrang alle Rolex-Kreise.


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Kommentare anderer Nutzer

02.06.2020 | Stefan Wolfrath

Das ist ein schöner Artikel


Hallo Stefan, danke für deinen Kommentar - toll, dass dir der Beitrag gefällt! Unsere SchätzmeisterInnen arbeiten bereits am nächsten. ;-)
Gruß aus der Redaktion von pfand - Das Magazin

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