In diesen Tagen ist es nicht immer leicht, beim Kauf von Schmuck die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Fülle an Informationen gilt es zu beachten, wichtige Fragen vorab zu klären: Wo kaufe ich den Diamantring für meine Liebste (und vor allem zu einem günstigen Preis)? Benötige ich ein Zertifikat des Brillanten? Ist der Ring auch aus fairem Gold? Alles Fragen, denen anspruchsvolle KundInnen beim Schmuck-Kauf gerecht werden möchten.
Es ist gar nicht einfach, allen Empfehlungen zum Kauf von Schmuck und Edelsteinen nachzukommen. Aus diesem Grund möchte ich dich auf die wichtigsten Punkte, die es zu beachten gibt, hinweisen. Da drängt sich auch gleich die erste Frage auf:
Diese Frage würde ich mit jein beantworten und eher von Wertsicherung sprechen. Bei jedem Schmuck-Kauf verlierst du die Umsatzsteuer und Handelsspanne. Diese musst du für jeden Gebrauchsgegenstand bezahlen, das ist beim Schmuck-Kauf nicht anders. Einer der vielen (vom Budget abhängigen) Vorteile von Schmuck, Uhren und Edelsteinen ist die Verdichtung von hohen Werten auf kleinstem Raum: Den Einkaräter am Finger oder die Armbanduhr am Handgelenk – du kannst sie leicht über den ganzen Globus schaffen und überall auf der Welt unter Beachtung der Zollformalitäten veräußern.
Grundvoraussetzung für den Ankauf von Schmuck und Armbanduhren sollte das Interesse am Wertgegenstand sein. Der Hintergedanke, eine möglichst hohe Rendite in kurzer Zeit zu erzielen, sollte beim Erwerb von Schmuck nicht im Fokus stehen. Wenn man einen Gewinn erzielen möchte, muss man von mehreren Jahren, manchmal auch Jahrzehnten ausgehen.
Zwei wichtige Indikatoren, die den Preis beeinflussen, sind der Dollar (Diamanten und Edelsteine werden in Dollar gehandelt) und der Goldkurs. Eine Unze Feingold (31,1 g) hat in den 1970er- Jahren circa 37 $ gekostet, heute musst du für eine Unze Feingold rund 1700 $ bezahlen. Ein Diamant mittlerer Qualität H/vs hat in den 60er-Jahren circa 4000 Euro beim Juwelier gekostet. Das würde heute dem Start-/Rufpreis einer Auktion entsprechen. Der Startpreis einer Auktion ist immer abhängig von der Nachfrage der Stücke. Grob kann man etwa von einem Drittel des Neupreises ausgehen.
Einen Brillanten sollte man heute, egal ob lose oder gefasst, ab einer Größe von 0,50 ct immer mit Zertifikat kaufen. Gängige Institute hierfür sind beispielsweise das GIA (Gemological Institute of America) oder der HRD (Hoge Raad voor Diamant). Auch das Dorotheum Juwelenlabor erstellt Zertifikate und Gutachten. Was ist eigentlich der Unterschied?
Ein Zertifikat ist eine Beschreibung des Gegenstandes zumeist nach internationalen Kriterien und Richtlinien (Qualitätsangaben) ohne Wertangabe. Ein Gutachten enthält noch eine Wertangabe, in der vom Kunden gewünschten Handelsstufe (Wiederbeschaffungswert im Einzelhandel, für Versicherungszwecke, Wert für Erbschaftsteilung, Kreditsicherstellung und vieles mehr). Ein Zertifikat aus einem seriösen Institut ist auch im Falle einer Veräußerung sehr wichtig, da sich Diamanten mit Gutachten/Zertifikaten viel besser verkaufen. Hier ein paar Beispiele (zum Betrachten bitte klicken):
Die wichtigsten Punkte, die in einem Zertifikat enthalten sein sollten, sind die „4 Cs“ bei Diamanten, also Cut (Schliff), Colour (Farbe), Clarity (Reinheit), Carat (Gewicht).
Bei Farbsteinen, wie etwa Rubinen, Saphiren oder Smaragden, gehört neben den Qualitätsangaben zur besten Farbe – Pigeon Blood für Rubine und Royal Blue für Saphire – noch die Behandlung (Verbesserung der Reinheit und Farbe) ausgewiesen, da jede Behandlung den Preis des Steines unterschiedlich beeinflusst.
Rubin, Saphir und Smaragd sind die „Könige“ der Farbsteine, bei diesen ist auch der Fundort ein Preisfaktor. Zum Beispiel kostet ein Rubin mit dem Fundort Burma circa vier- bis fünfmal so viel wie ein Rubin aus Mozambique gleicher Qualität.
Fundort-Analysen sind sehr komplex und können nur in wissenschaftlichen gemmologischen Labors durchgeführt werden. Die bekanntesten sind SSEF, GÜBELIN, GRS, Lotus Lab usw. Solche Untersuchungen sind kostenintensiv und bei hochwertigen Steinen bekommt der Juwelier diese gleich von seinem Großhändler mitgeliefert.
Im Internet schwirrt eine Vielzahl von Zertifikaten herum, die teilweise wichtige Informationen nicht enthalten oder einfach fehlerhaft sind. Da sie für einen Laien meist nicht zu durchschauen sind, empfehle ich dir die Rücksprache mit einem Experten oder einer Expertin. Verlässliche AnsprechpartnerInnen sind der Juwelier deines Vertrauens oder die KollegInnen im Dorotheum Juwelenlabor. Wichtig ist, der Experte bzw. die Expertin sollte GemmologIn und DiamantgutachterIn sein.
Schmuck- und Edelsteinankauf im Internet und in Urlaubsländern kann mit höherem Risiko verbunden sein. Wenn du in einem Urlaubsland außerhalb der EU für ein Schmuckstück einen höheren Geldbetrag ausgibst, solltest du im Vorfeld die rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich Garantie/Umtausch und Zollbestimmungen kennen. Diese sind in Afrika anders als in der Türkei oder in Sri Lanka. Kommst du im Nachhinein drauf, dass dein Zultanit ein künstliches Glas ist, kann es schwierig werden, mit dem Juwelier in dem jeweiligen Urlaubsland nachzuverhandeln.
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Das ist ein schön geschriebener Blogeintrag, weiter so.